Als Getaufte sind wir zu Königen, Priestern und Propheten geweiht. Im Herzen Mariens sind wir dabei als ihre Kinder und Geliebten erwählt. Berufen, um auf unserem Weg als Pilger der Hoffnung die Welt zu heiligen! Dabei vertraut auch Papst Leo XIX den Frieden der Welt unserem Gebet und Opfer an. Erfreuen wir uns dankbar an der nachstehenden Botschaft der Gospa vom 25. August - und setzen wir sie ins Leben um!

Unsere Berufung, die Welt zu heiligen

Liebe Kinder, meine Kinder, meine Geliebten!                            

Ihr seid auserwählt, weil ihr meinen Weisungen gefolgt seid, sie in die Praxis umgesetzt habt und ihr Gott über alles liebt. Deshalb, meine lieben Kinder, betet von ganzem Herzen, damit meine Worte sich verwirklichen. Fastet, bringt Opfer, liebt aus Liebe zu Gott, der euch erschaffen hat, und meine lieben Kinder, seid meine ausgestreckten Hände für diese Welt, die den Gott der Liebe noch nicht kennengelernt hat. Danke, dass ihr meinen Ruf gefolgt seid.

Schon die Begrüßung zu Beginn der Botschaft ist beeindruckend. In dreifacher Anrede spricht Maria uns zu Herzen. Wir sind ihre Kinder und Geliebten. Und dann folgt sozusagen unsere feierliche Ernennung als ihre Auserwählten, die ihren Weisungen folgen und sie leben und Gott über alles lieben.  Aber wie geht das, Mariens Weisungen zu folgen? Letztlich sind es nicht ihre Weisungen, sondern die ihres Sohnes, die sie sich als Magd des Herrn zu eigen gemacht hat.

Durch seine Kirche spricht der Herr, in seiner Kirche leuchtet das Vorbild der Mutter auf.  

Am vergangenen Freitag hat Papst Leo zu einem weltweiten Gebets- und Fastentag für den Frieden aufgerufen. In den öffentlichen Medien hat dieser Aufruf kaum Widerhall gefunden. Doch zum Glück gibt es inzwischen auch für die Beter eine gute Vernetzung durch die sozialen Medien, die so auch zum Segen werden können. Weil viele Menschen schnell erreicht werden und auch äußerlich spürbar wird, dass wir keineswegs allein stehen in der Liebe zu Christus, zu seiner Mutter und zu seiner Kirche. Ein „Erfolg“ dieses Gebetstages ist natürlich statistisch nicht messbar, doch haben wir die Zusage und die Verheißung, dass all unsere Hingabe im Gebet und im Verzicht Frucht trägt, viel reicher, als wir uns das wünschen oder ausdenken können. Das gilt für die weltweiten Initiativen des Gebetes und der Evangelisierung, das gilt aber auch genauso für das verborgene Gebet des Einzelnen. Immer wieder neu stärkt die Muttergottes unser Bewusstsein für diese intensive Wirksamkeit, die stärker ist als Waffen und Geld, stärker als die Logik der Machthaber, die sich selbst bereichern und in den Vordergrund schieben.  Das Gebet ist nicht nur eine Kraft, die uns geistig stärkt und verwandelt. Die Kraft des Gebetes schafft Fakten bis ins Materielle hinein, kann Wunder wirken, Kranke heilen, Kriege beenden, Seelen bekehren.

Warum der Himmel sich mit seiner Wirksamkeit an unser Gebet bindet, bleibt sein Geheimnis, doch macht uns gerade dieses Geheimnis zu Auserwählten.

In der Taufliturgie heißt es bei der Salbung mit Chrisam, dass wir zu Priestern, Königen und Propheten geweiht sind. Es geht um unsere Berufung, diese Welt zu heiligen.     Dann braucht Maria ein schönes Bild, das sie schon öfters verwendet hat: Seid meine ausgestreckten Hände für diese Welt, die den Gott der Liebe noch nicht kennt. Und dafür brauchen wir einfachen Leute keine pastorale Ausbildung. Wir sind in gewisser Weise der verlängerte Arm des Himmels, nicht um mit der Faust auf den Tisch zu hauen, sondern um die Berührung des Himmels mit der Erde erfahrbar zu machen: durch unsere Mithilfe für die Bedürftigen, unser Zeugnis für die Suchenden, unsere Liebe für die, die Gottes Liebe noch nicht kennen.